Pressespiegel 2023
Rund 700 Läufer starteten beim Stadtlauf in Wermelskirchen. So viel wie noch nie. Vor allem die Kindergarten- und Schulkinder sorgten für eine Feststimmung in der Innenstadt. Die Bilanz der Veranstalter fällt rundum positiv aus.
Hunderte an der Strecke beim Stadtlauf
Wermelskirchen Mali und Marilena beziehen Aufstellung. Es ist kurz vor eins am Samstagmittag und hinter der Startlinie wächst die Aufregung. Die beiden Schwanenschülerinnen haben bereits ihre gelben T-Shirts übergezogen und die Startnummern angeheftet. „Das ist mega spannend“, sagt Marilena. Und dann erzählen die Mädels, wie sie in der Pause auf dem Schulhof trainiert haben. „Und wir sind auch auf dem Sportplatz gelaufen“, ergänzt die siebenjährige Jana. Aber da seien natürlich nicht so viele Menschen gewesen, sagen die Mädchen dann und blicken sich auf der Telegrafenstraße um. Inzwischen stellt ihr Lehrer Denis Milz die Kinder hintereinander auf. „Bei der ganzen Aufregung versuchen wir die Ruhe zu behalten“, sagt er und nimmt dann schnell wieder seine Liste in den Blick.
Die Schulstaffeln eröffnen den ersten Stadtlauf nach der langen Pause wegen der Corona-Pandemie. In Vierergruppen treten die Kinder der heimischen Grundschulen an. Mali läuft ein bisschen auf der Stelle, um warm zu werden. „Ich habe heute Geburtstag“, erzählt sie dann, „das ist echt ein besonderer Tag.“ Um kurz nach 13 Uhr gibt Norbert Galonska, der zweite stellvertretende Bürgermeister, dann zum ersten Mal an diesem Samstag das lautstarke Zeichen zum Start. Die Kinder rennen los und die Telegrafenstraße verwandelt sich innerhalb von Sekunden in eine Laufstrecke.
Hunderte Eltern und Großeltern haben zwischen Rathaus und Sparkasse Aufstellung bezogen und feuern die Kinder lautstark an. „Das ist natürlich auch für uns Eltern sehr aufregend“, erzählt Christan Rohleder, der seinen Sohn Julian anfeuert, „aber die Atmosphäre ist schön und die Kinder haben Spaß. Das ist für uns heute das wichtigste.“
Weil es am Morgen noch geregnet hat, ist die Straße im Zieleinlauf ein bisschen rutschig. Viele Kinder kommen beim Start und im Ziel ins Schlittern und fallen – sie sind aber schnell wieder auf den Beinen. Nachdem die 65 Schulstaffeln der Grundschulen mit 260 Schülern die Stadtmeister unter sich ausgemacht haben, übernehmen die Jüngsten die Strecke. Zum ersten Mal hat die Kreissportjugend alle Kindergärten eingeladen, beim Stadtlauf in einem eigenen Rennen dabei zu sein. „Wir haben 300 Anmeldungen bekommen, das hat uns total überwältigt“, erzählt Verena Braumann. In 50er-Gruppen gehen die Drei- bis Sechsjährigen an den Start – im Zieleinlauf erwartet sie nicht nur ein riesiges Gewusel stolzer Eltern, sondern auch gleich eine Medaille als Belohnung. Dank der Firma Dönges darf sich jedes der Kinder ein T-Shirt zur Erinnerung bei der Sportjugend abholen.
Währenddessen fällt ein paar Meter weiter schon der Startschuss für den Lauf der Schüler. Mehr als 100 Jungen und Mädchen haben sich für die einen Kilometer lange Runde durch die Innenstadt angemeldet – über die Telegrafenstraße, die Kölner Straße runter, bei Café Wild dann wieder hoch und schließlich zurück zum Zieleinlauf am Rathaus. Dort steht auch Barbara vom Stein mit Enkelin Mathilda. „Mein Bruder läuft gerade“, erzählt das Mädchen. Und dann entdeckt sie plötzlich, wie Moritz auf die Zielgerade einbiegt. „Puh, das ist wirklich aufregend“, sagt auch Barbara vom Stein und feuert kräftig und lautstark an. Moritz läuft als zweiter ins Ziel ein – viele der Kinder liegen hier erstmal auf dem Boden, um wieder zu Atem zu kommen. Inzwischen steht Mathilda an der Startlinie. Sie wird später als Dritte ins Ziel einlaufen.
„Genauso haben wir uns das vorgestellt“, sagt unterdessen Christian Werth. Gemeinsam mit Walter Thiel vom Wermelskirchener Turnverein hält er die Fäden beim Stadtlauf zusammen. „Es sollte eine große, generationenübergreifende Veranstaltung sein“, sagt er, „für die Jüngsten und die Großeltern. Für alle, die Lust am Sport haben.“ Die Anmeldezahlen hätten sie absolut überrascht: Fast 700 Läufer würden bis in den späten Nachmittag an den Start gehen. „So viele wie noch nie“, sagt Walter Thiel.
Die Erwachsenen, die am späten Nachmittag die Drei-Kilometer-Strecke laufen – im Einzelrennen und im Team – stellen die kleinste Gruppe. Rund 115 Läufer sind dabei. „Auch mit dieser Resonanz sind wir sehr zufrieden“, sagt Thiel – hätte sich nur deutlich besseres Wetter gewünscht. „Und natürlich gibt es immer mal Situationen, in denen es knirscht“, sagt er, „vor allem bei so vielen Läufern.“ Aber die Bilanz der Veranstalter nach den Läufen der Kinder fällt rundum positiv aus – zumal pünktlich bei der Siegerehrung um kurz nach 15 Uhr wieder Feststimmung am Rathaus herrscht. Ihre erste Belohnung haben die jungen Läufer aber längst bekommen: Bei Cordella hatte sich nach dem Rennen eine riesige Schlangen gebildet.
Quelle: Bergische Morgenpost / Theresa Demski
Stadtlauf fand seit Corona erstmals wieder statt – Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden
700 Läufer gehen auf die Strecke
Als ob der Wettergott ein Einsehen gehabt hätte, hörte der Nieselregen des Samstagvormittags nahezu in dem Moment auf, in dem die ersten kleinen Läufer an den Start gingen: Angenehme Temperaturen ohne knallige Sonne oder starke Hitze sind für einen Volkslauf mit vielen jungen Startern wie den Stadtlauf in Wermelskirchen geradezu ideal.
Bereits zum 17. Mal verwandelte sich die Telegrafenstraße in ein Meer aus großen und kleinen Laufbegeisterten in mehr oder weniger leuchtender Kleidung. Und die ganz Kleinen hatten natürlich Mama oder Papa an der Hand – und oft noch weitere Familienangehörige zum Anfeuern dabei.
Los ging es mit den Staffelläufen der Grundschulen: Jedes Team mit vier Läufern hatte eine Strecke von 4 mal 125 Meter zu bewältigen. Schon dabei fiel auf, zu welchem hohen Tempo mancher der jungen Läufer im Stande war. Besonders süß: Die Bambini-Läufe der Allerkleinsten, für die auch 125 Meter mit kurzen Beinen eine große Herausforderung waren. Oft ging es direkt viel besser, wenn Mama oder Papa an der Hand mitliefen.
„Wir sind ein Lauf für alle Altersklassen“, sagt auch Christian Werth, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, „die Jüngsten waren meines Wissens nach drei Jahre alt und haben im Kindergarten trainiert.“ Während das Orga-Team bis 19 Uhr mit Aufräumarbeiten beschäftigt war, hatten die jüngsten Absolventen des Laufes das Abendessen längst hinter sich. Werth: „Mein Fazit der Veranstaltung fällt rundum positiv aus: Die Kooperation mit der Stadt Wermelskirchen und der Sportjugend Rhein-Berg des Kreissportbundes hat sich mehr als ausgezahlt.“
Ebenfalls mit im Boot: Das Marketing „Wir in Wermelskirchen“ (WiW), die DLRG für den Sanitätsdienst, das Technische Hilfswerk für die Streckensicherung und der RV Adler aus Lüttringhausen, dessen Radfahrer das Läuferfeld der längeren Läufe begleiteten.
Ohne jeden einzelnen Ehrenamtler, der rund um den Lauf mit angepackt hat, wäre der harte Kern der Organisatoren aufgeschmissen gewesen, sind sich Christian Werth, Walter Thiel und Michael Hinz sicher. „Die Stimmung war in diesem Jahr eher noch besser als sonst“, freute sich Werth. „Außerdem gibt es einen neuen Teilnehmerrekord zu vermelden: Wir hatten rund 700 Läuferinnen und Läufer auf der Strecke.“
Die Stimmung an der Strecke war ausgelassen-fröhlich; von den kulinarischen Angeboten wurde dankend Gebrauch gemacht – und angefeuert wurde natürlich auch. „Meine Enkelin läuft heute auch“, erzählte Marliese Rohrbach, die vom Lampenfieber und der Aufregung der Kleinen am Start regelrecht angesteckt wurde. „Toll, dass die Kleinen so viel Spaß am Laufen haben.“ Und muss danach weg, um der Enkelin noch viel Erfolg zu wünschen.
„Die Vorbereitungen für heute laufen seit ungefähr einem halben Jahr“, berichtete Pressewart Werth. „Durch Corona und die damit verbundene Zwangspause ist dies der erste Stadtlauf seit 2019.“ Nach der letzten Siegerehrung gegen 18 Uhr zeigten sich alle beteiligten Ehrenamtler müde, aber äußerst zufrieden und können das, was Christian Werth dazu sagte, mit Sicherheit nur bekräftigen: „Wenn man in die strahlenden Kinderaugen sieht, weiß man, wofür man es macht.“ Nach der Streichung des 10-Kilometer–Laufes, der bei den letzten Veranstaltungen nur sehr wenige Starter hatte, waren die drei Kilometer im innerstädtischen Straßendreieck der diesjährige Hauptlauf: Die Strecke über Telegrafenstraße, Kölner Straße und Remscheider Straße fasst exakt einen Kilometer und muss dreimal gelaufen werden. Der Hauptlauf war zum größten Teil Jugendlichen und Erwachsenen vorbehalten.
Zum Ende des Tages gab es keinerlei besondere Vorkommnisse oder Unfälle zu berichten – einzig einige Teilnehmer der Pendelstaffeln ganz zu Beginn der Veranstaltung rutschten auf der noch vom Regen feuchten Strecke aus. Begeistert winkend stand auch Mia (3) mit ihren Eltern am Straßenrand und feuerte ihren Bruder bei den Schulstaffeln an. Auf die Frage, ob sie beim nächsten Mal mitlaufen wolle, strahlte sie und nickte begeistert.
Quelle: Remscheider Generalanzeiger / Dela Kirchner